Modernes Diagnose-Gerät für die Neugeborenen-Intensivstation
Eine großzügige Spende der ViSoft GmbH aus Sindelfingen macht es möglich: Die Kinderklinik des Klinikums Sindelfingen/Böblingen kann jetzt mit dem hochmodernen GlideScope Neugeborene und Frühchen schonender und leichter intubieren und ihre Atemwege untersuchen.
„Kindern einen möglichsten leichten Start ins Leben zu ermöglichen, das war für uns eine Herzensangelegenheit“, erklären Penphak und Rainer Nissler ihr Engagement für das neue Gerät zum Intubieren und Untersuchen der Atemwege bei Babys. Der Geschäftsführer der ViSoft GmbH und seine Frau, Inhaberin der Pen Siam Thai-Massagepraxis in der Sindelfinger Altstadt, haben dem Klinikum Sindelfingen/Böblingen für die Kinderklinik ein GlideScope im Wert von über 10.000 Euro gespendet. Möglich wurde das mit tatkräftiger Hilfe der Sindelfinger Bürgerstiftung und des Fördervereins Regenbogen für die Kinderklinik Böblingen e.V., der sich seit 1998 darum bemüht, dort Ausstattung und Betreuungsmöglichkeiten für die kleinen Patienten weiter zu verbessern. Gemeinsam kümmerten sich die beiden Organisationen sehr effektiv und kompetent um die nötigen Formalitäten.
„Gerade bei Neugeborenen und Frühchen ist die im GlideScope integrierte Kamera, die alles genau auf einem Farb-Monitor abbildet und zur späteren Auswertung speichern kann, eine große Hilfe, wenn sehr schnell und bei noch ungewisser Diagnose untersucht werden muss,“ bestätigt Prof. Dr. Manfred Teufel, Chefarzt der Kinderklinik die Vorteile des Geräts für die ganz jungen Patienten. „Und deren Atemwege sind noch so eng und fein, dass es sehr viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Zeit braucht, das auf herkömmlichen Weg zu erreichen“. Oberarzt Dr. Markus Eder ergänzt: „Dieses Video-Laryngoskop ist speziell für Babys und Kleinkinder ausgelegt und kann den Kindern unangenehme Untersuchungen ersparen“.
„Es ist unbestreitbar ein großer Gewinn für die Kinderklinik“, betont David Erbele, Vorsitzender des Fördervereins Regenbogen. Geräte auf dem neuesten Stand der Technik und zusätzliches Know-How der Ärzte kommen ja vor allem den Betroffenen, den Kindern, zu gute. Und der Klinik generell. Ulrich Kurt Weber, Vorstand der Bürgerstiftung und deren Vorstandsvorsitzender Prof. Jürgen Hubbert sind davon überzeugt, dass „die Bürgerstiftung ein kompetenter Partner für Unternehmen sein kann, die sich sozial über Spenden für konkrete Projekte einmalig oder regelmäßig engagieren wollen.“
Gemeinnützige Aktivitäten sind für Rainer Nissler, Inhaber der Sindelfinger Softwareschmiede ViSoft GmbH, die seit 1994 fotorealistische 3D-Planungs- und Designsoftware entwickelt und vertreibt, schon immer ein Anliegen gewesen. Gerade im letzten Jahr hat der engagierte Unternehmer mit seiner Familie der internationalen Organisation Ärzte ohne Grenzen ebenfalls eine Spende über 10.000 Euro zukommen lassen. „Für mich ist es ein Bedürfnis, zu helfen, wenn ich helfen kann“, sagt der geborene Sindelfinger. „Und wenn es Kindern hilft, umso besser.“
Interviewfragen an Prof. Dr. Manfred Teufel, Chefarzt der Kinderklinik in Böblingen
Her Prof. Teufel, was genau ist ein GlideScope?
In der Medizin heißt dieses Gerät Video-Laryngoskop und wird eingesetzt, um die Atemwege und den Kehlkopf zu untersuchen oder um die Kinder zu intubieren, wenn sie (noch) nicht allein ausreichend atmen können. Es wird in den Rachenraum eingeführt und nimmt mit der integrierten, hochauflösenden Kamera alles auf und zeigt zugleich dem Arzt wo er sich gerade befindet. Vorteil ist: Alles wird auf dem Farb-Monitor gezeigt und kann auch gespeichert werden. So lassen sich Entwicklungen und Krankheitsverläufe einfach und exakt dokumentieren.
Wozu wird es in der Kinderklinik gebraucht und eingesetzt?
Die Lunge von Frühgeborenen ist meist zum Zeitpunkt der Geburt nicht optimal ausgereift. Manche dieser Kinder müssen maschinell beatmet werden. Dazu muss ein Tubus gelegt werden, durch den die Luft in die Lunge eingebracht wird. Dies mit Hilfe einer optisch hochwertigen Kamera zu tun, ist Technik vom Feinsten.
Welche Vorteile hat das?
Es gibt Sicherheit und Kontrolle beim Legen des Tubus. Es kann Diagnosen sehr schnell ermöglichen und verifizieren. Gerade bei den filigranen Baby-Proportionen ist die Sicht durch die hochauflösende Mini-Kamera eine große Hilfe und Erleichterung.
Wer profitiert davon?
In erster Linie die Kinder, unsere Patienten. Aber auch unsere Ärzte und die Klinik selbst. Weniger Belastung bei der Untersuchung, bessere Ausstattung, höhere Qualifikation.
Wie ist es zu der Spende gekommen?
Initiiert über private Kontakte, abgewickelt über die Bürgerstiftung Sindelfingen und Regenbogen, den Förderverein der Böblinger Kinderklinik. Wir freuen uns sehr und sagen im Namen unserer kleinen Patienten herzlichen Dank!