Bürgerstiftung Sindelfingen
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Brücken bauen zwischen den Kulturen

25. September 2015

Daimler spendet der Bürgerstiftung Sindelfingen 2015 und 2016 insgesamt 100.000 Euro. Damit unterstützt das Unternehmen Aktivitäten der Stiftung zur Integration von Migranten.

„Wir wollen der Region etwas zurückgeben“, erklärt Elisabeth Viebig die Beweggründe für die Spende. Sie leitet die für gemeinnützige Projektförderung zuständige Abteilung bei Daimler. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vieler verschiedener Nationalitäten haben den Erfolg von Sindelfingen in den vergangenen 100 Jahren ja erst ermöglicht.

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Zudem ist Integration bei Daimler ein wichtiges Anliegen und gelebte Realität.“ Beispielsweise fördere das Unternehmen 2015 mit einer weiteren Spende einen Welcome-Fonds für die Stuttgarter Flüchtlingshilfe. Daneben seien Programme zu interkultureller Kompetenz selbstverständlicher Bestandteil der Berufsausbildung und der Meisterfortbildung.

Der Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, Dr. Joachim Schmidt, freut sich sehr über die Spende, auch weil die anhaltend niedrigen Zinsen die Erträge aus dem Stiftungskapital und damit das Budget der Stiftung für Projekte schmälern. Daimler sei ein wichtiger Partner, ähnlich wie die anderen Stiftungskapitalgeber: Rund 20 Unternehmen und 60 Privatpersonen sind es derzeit. Auch Joachim Schmidt liegt daran, die Bürger unterschiedlicher Kulturen in Kontakt zu bringen und miteinander zu vernetzen. Und genau das bedeutet für ihn auch das Schlagwort „Integration“: „Nicht aus dem Syrer einen Deutschen machen, sondern durch den Kontakt zueinander gemeinsam wachsen und Brücken bauen zwischen den Kulturen.“

Begeistert berichtet er von den vielen Projekten der Bürgerstiftung. „Alte Koffer, neue Träume“ heißt eines davon, das bei einem Bundeswettbewerb den ersten Preis gewonnen hat. Es ist ein heiteres und zugleich nachdenkliches Theaterstück, das Erinnerungen ehemaliger Gastarbeiter vor dem Vergessen bewahrt. „Durch die Förderung von Daimler entstanden aus dem Theaterstück in einer Schreibwerkstatt tief bewegende Lesungen, Briefe von Müttern und Töchtern, die nun unter anderem in Schulen und Kindergärten szenisch vorgetragen werden“, beschreibt der Vorstandsvorsitzende und fährt fort: „Es ist sehr ergreifend und hoch aktuell, wenn Gastarbeiter berichten, wie sie ihre Heimat verließen und wie hart das Leben hier in Deutschland für sie war.“

Und was für die damaligen Gastarbeiter galt, ist für die heutigen Flüchtlinge und Asylbewerber nicht anders. Daher hat die Bürgerstiftung weitere Projekte initiiert, die jugendlichen Flüchtlingen helfen sollen, Fuß zu fassen, durch Deutschkurse, berufspraktischen Unterricht, aber auch durch Freizeitaktivitäten und Theaterprojekte gemeinsam mit deutschen Kindern und Jugendlichen. Auch die ganz kleinen Neuankömmlinge hat die Stiftung im Blick. „In den Kitas kommen ja auch verstärkt Flüchtlinge an“, erklärt Dr. Schmidt. „Hier helfen wir mit Schulungsmaßnahmen den Betreuern, sich auf diese Herausforderungen vorzubereiten, eine Willkommenskultur zu stärken gemäß der Erkenntnis ‚Die anderen sind genau wie wir, nur anders‘.“

„Integration ist wichtig“, betont Dr. Joachim Schmidt. „Aber die Anliegen unserer Stiftung gehen weit darüber hinaus. Wir spannen bei unseren Aktivitäten einen weiten Bogen von Bildung und Ausbildung über Natur und Umwelt bis zu Sport, Kultur und Lebensqualität. Viele unserer Aktionen wenden sich an Kinder und Jugendliche, aber die Bürgerstiftung möchte bürgernah sein für alle Generationen.“

 

Foto der SZBZ:
Integration fördern und der Region etwas zurückgeben – das ist das Ziel der 100.000-Euro-Spende der Daimler AG an die Bürgerstiftung Sindelfingen. Der Werkleiter des Mercedes-Benz Werks Dr. Willi Reiss (links) übergab am 18. September den Scheck an Dr. Joachim Schmidt, den Vorstandsvorsitzenden der Stiftung.

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